Konferenzen sollen allen offenstehen. So gut dieser Ansatz auch sein mag – an der praktischen Umsetzung hapert es fast immer. Nicht so bei der re:publica, die oft als Vorbild für barrierefreie Veranstaltungen genannt wird. Was genau machen die Organisatoren dort anders? Wann wird eine Konferenz auch für behinderte Personen attraktiv?
„Gibt es Fragen?“ Betretenes Schweigen, niemand meldet sich und es ist erst einmal unklar, wie es jetzt weitergeht. Gerät die Q&A-Session gleich zu Beginn ins Stocken, liegt das nicht etwa am Format, denn alles Interaktive ist derzeit gefragt wie nie. Vielmehr ist der Fehler oft bei der unzureichenden Vorbereitung zu suchen.
Wenn Sie eine international ausgerichtete Konferenz veranstalten, heißt das nicht nur, dass Sie Referenten aus verschiedenen Ländern eine Plattform zum Vorstellen ihrer Forschungsarbeiten und für den Austausch mit anderen bieten. Interkulturelles Planen geht noch viel weiter und fängt schon bei der Wahl des Veranstaltungsortes an.
Alles, was Sie vom Veranstaltungsort Ihrer Konferenz trennt, ist ein Headset. Einmal aufgesetzt, befinden Sie sich mittendrin im Kongresszentrum, in dem in einem halben Jahr Ihre Konferenz stattfinden soll. Damit aber noch nicht genug – sogar innerhalb des Gebäudes können Sie sich bewegen und die einzelnen Räume inspizieren. Ganz so, als würden Sie diese wirklich betreten.
Es ist eine schwer vorstellbare Zahl, die die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO ermittelt hat: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr weggeworfen. Das sind ungefähr ein Drittel aller Nahrungsmittel, die jährlich produziert werden. Nicht ganz unbeteiligt an der Lebensmittelverschwendung sind Konferenzen.
Glücklicherweise sind sie so gut wie vorbei, die Zeiten, als die meisten Konferenzen noch in Hallen ohne stabile Internetverbindung stattfanden. Mittlerweile gibt es vielerorts Internet, doch damit leider auch ein ganz neues Problem für Veranstalter und Teilnehmer.