Konferenzen sind gemeinhin nicht gerade dafür bekannt, einen gesunden Lebensstil zu fördern. Man denke nur an die meist viel zu kurzen Pausen, die entweder für ungesunde Snacks genutzt werden oder um mit leerem Magen zur nächsten Veranstaltung zu hetzen. Das ist dann manchmal auch schon die einzige Bewegung, denn die restliche Zeit verbringen die Teilnehmenden größtenteils sitzend und fernab vom Tageslicht. Doch allmählich findet ein Umdenken statt.
Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verbrachten 17.000 Menschen in Leipzig beim 35C3, der Jahreskonferenz des Chaos Computer Clubs. Das waren so viele Besucher*innen wie noch nie. Vorprogrammiertes Chaos bei der Organisation? Keine Spur.
Seien wir ehrlich: Viele Konferenzen einer Branche oder einer Disziplin ähneln sich. “Überall” die gleichen Themen, oft auch dieselben Referenten. Warum also sollten die Teilnehmer zu Ihrer Konferenz kommen? Geht es lediglich um Wissenserwerb, könnten sie den bequem vom Rechner aus konsumieren. Ob Sie Ihre Teilnehmer also wirklich “anlocken” können, hängt neben dem Inhalt vom Setting und vom “Drumherum” Ihrer Konferenz ab. Networking mit Gleichgesinnten und ein attraktives Rahmenprogramm können sie noch live erleben. Unterscheiden sich Ihr Thema, Ihre Referenten, Ihre Vorträge nur unwesentlich von anderen, kann also das Rahmenprogramm den entscheidenden Unterschied ausmachen und für Buchungen sorgen.
Wissen Sie, was in den Verträgen steht, die Sie mit dem Anbieter Ihrer Konferenz-Software geschlossen haben? Das Kleingedruckte sollten Sie sich unbedingt gründlich durchgelesen haben, denn mancher Anbieter hat durchaus noch ein paar eigene Interessen im Sinn. Die Daten dafür steuern Sie unbeabsichtigt bei.
Sind Ihnen im Hotel schon einmal Check-in-Automaten begegnet? An vielen dieser Terminals können Gäste sogar kurzfristig noch Zimmer buchen. Etwas Ähnliches funktioniert auch gut bei Konferenzen, wo Besucher an Self-Service-Stationen einchecken und sich auf diese Weise auch vor Ort noch registrieren. Inzwischen hat sich die Methode in der Praxis bewährt und wird immer häufiger eingesetzt. Auf ein paar Punkte sollten Veranstalter vorher jedoch achten.
Eine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen eines Posters zu präsentieren ist verglichen mit einem Vortrag allenfalls als Trostpreis zu sehen – soweit ein gängiges Vorurteil. Manchmal mag das zutreffen. Wenn Wissenschaftler eine Konferenz dagegen mit wertvollem Feedback zu ihrem Poster verlassen, könnte die gute Organisation der Postersession dazu beigetragen haben.