Dem allgemeinen Tenor der aktuellen Nachrichten zufolge ist die Corona-Epidemie entweder schon so stark auf dem Vormarsch, dass spätestens jetzt mit dem Anlegen von Vorräten für die nächsten Wochen begonnen werden sollte, oder nichts weiter als ein harmloses Virus, von dem sich die meisten Betroffenen schnell wieder erholen. Je nach Informationsquelle kann das dazu führen, dass mitunter voreilig Entscheidungen getroffen und etwa Konferenzen und Messen abgesagt werden.
Gut zusammengefasst beschreibt ein Postillon-Artikel das derzeitige Dilemma. Nur: Wie verhalten sich Veranstalter jetzt am besten?
Nichts überstürzen
Natürlich ist das Risiko für eine Erkrankung immer deutlich erhöht, wenn sich wie bei einer Konferenz viele Menschen zur selben Zeit am selben Ort aufhalten. Dasselbe gilt allerdings auch für öffentliche Verkehrsmittel, Supermärkte etc. Ein potentielles Risiko ist im Alltag also fast immer gegeben und das ganz unabhängig davon, ob man sich gerade auf einer Tagung befindet oder am Arbeitsplatz.
Aktuell gibt es in Deutschland von offizieller Stelle kein Verbot größerer Veranstaltungen wie das etwa in der Schweiz der Fall ist. Das Bundesgesundheitsministerium hat ebenfalls keine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Konferenzen können demnach weiterhin wie geplant stattfinden, werden aber ausdrücklich aufgefordert, Präventionsmaßnahmen für alle Beteiligten zu ergreifen – und das ist immer sinnvoll.
Gezieltes Vorbeugen ist besser
Von Seiten des Bundesgesundheitsministeriums heißt es beispielsweise, dass Besucher*innen einer Veranstaltung auf Hygienemaßnahmen wie richtiges Händewaschen oder richtiges Husten und Niesen achten sollten. Materialien dazu finden sich dieser Tage an vielen Stellen und in diversen Formen: als Infografiken oder als Video für alle, die nicht so gern viel lesen wollen. Als Veranstalter sollten Sie allerdings nie davon ausgehen, dass alle Teilnehmenden sich solche Informationen selbst zusammensuchen und entsprechend danach handeln. Auch wenn es leider keine Möglichkeit gibt, Letzteres zu überprüfen, fällt es besonders dieser Tage in Ihren Aufgabenbereich, immer wieder auf Präventionsmaßnahmen hinzuweisen.
Wer nimmt teil?
Im Gegensatz zu Veranstaltungen wie Messen, deren Publikum sich häufig aus einem eher anonymen großen Personenkreis zusammensetzt, klappt das bei Konferenzen wesentlich einfacher. Durch die persönliche Registrierung der Teilnehmenden wissen Sie mehr über diese und verfügen vor allem über eine Möglichkeit, sie etwa per E-Mail direkt zu kontaktieren. Bei Messen hingegen bleibt oftmals nur die Aktualisierung der Website, auf der ein wichtiger Hinweis auch schon mal untergehen kann.
Weisen Sie angemeldete Personen dennoch darauf hin, lieber zu Hause zu bleiben, wenn diese an Lungen- oder Atemwegserkrankungen leiden, da für diese ein noch stärkeres Risiko besteht, und sich niemand unnötigen Belastungen aussetzen sollte.
Sofern es ein erhöhtes Infektionsrisiko in der Umgebung Ihres Veranstaltungsortes geben sollte, wird eine entsprechende behördliche Anordnung herausgegeben werden. Nicht schaden kann es, das örtliche Gesundheitsamt zu kontaktieren, wo es wahrscheinlich auch noch den ein oder anderen wertvollen Tipp für Ihre Konferenz geben wird, damit diese möglichst risikoarm stattfinden kann.
Neben dem noch neuen Coronavirus sehen sich Konferenzen zu dieser Jahreszeit außerdem noch einem anderen Risiko gegenüber, das regelmäßig wieder aktuell wird: In der laufenden Saison waren laut Influenza-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts schon fast 100.000 Personen mit Grippe infiziert. Dennoch dürfte sich die Zahl der in den letzten Jahren wegen Grippe abgesagten Konferenzen auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen.
Also: Ruhig bleiben (und mehrmals täglich Hände waschen)!