1. Livestreaming
Glaubt man den allgemeinen Vorhersagen, dann sind bewegte Bilder derzeit das Maß aller Dinge und etwas, an dem künftig kein Veranstalter mehr vorbeikommt. Ob das wirklich irgendwann für alle gilt, das sei dahingestellt. Fakt ist hingegen, dass Videos Aufmerksamkeit erzeugen und ihre Wirkung besonders gut entfalten, seit alle ihr Smartphone immer griffbereit haben. Wo vorher vor allem Enttäuschung darüber war, nicht live dabei zu sein, hilft nun ein Stream über die tatsächliche Distanz hinweg. Umgesetzt werden muss das nicht immer mit einer aufwendigen Live-Übertragung der gesamten Veranstaltung, sondern funktioniert genauso gut im kleineren Rahmen. Apps wie Snapchat eignen sich dazu, das aktuelle Geschehen einzufangen, mit anderen zu teilen und eröffnen bisweilen sogar einen ganz exklusiven Blick auf das, was auf einer Veranstaltung vor und hinter den Kulissen gerade passiert.
Weil es immer noch einen großen Unterschied macht, ob man live vor Ort ist oder das Geschehen nur am Bildschirm mitverfolgt, kann Livestreaming durchaus Werbung für eine Konferenz sein. Gute Streams sind in der Lage, in so manchem Besucher das Gefühl auszulösen, am liebsten selbst dabei sein zu wollen. Noch besser, wenn einige beim nächsten Mal wirklich zu Ticketkäufern werden.
2. Augmented und Virtual Reality
Selbst wenn Sie sich letzten Sommer nicht selbst auf die Jagd begeben haben, dürfte Ihnen der Pokémon Go-Hype nicht entgangen sein. Mittlerweile ist die App für einen Teil der Nutzer schon wieder sehr 2016 und damit Vergangenheit, die Technologie bleibt im Gegensatz dazu absolut zukunftsweisend. Einen Vorgeschmack auf das, was mittlerweile möglich ist, hat das Spiel in jedem Fall geliefert.
Die Entwicklung virtueller und erweiterter Realität ist natürlich noch längst nicht am Ende angelangt. VR-Brillen wie Oculus Rift oder Google Daydream zeigen eindrucksvoll, wohin der Trend geht – allerdings immer nur für die Person, die die Brille gerade trägt. Weil Veranstaltungen aber auch ein gemeinsames Erlebnis sind, werden künftige Entwicklungen soziale Aspekte stärker in den Vordergrund stellen. Das Virtuelle wird dann für mehrere Personen gleichzeitig erlebbar.
3. Self-Service
Warum man sich eigentlich für einen Besuch einer Veranstaltung entscheidet? Bestimmt nicht, um erst mal viel zu viel Zeit in einer Warteschlange zu verbringen. Ein wirksames Mittel dagegen sind Self-Service-Lösungen zum Einchecken. Nach einem kurzen Scan des Tickets läuft der Rest ganz von alleine ab. Wird der Teilnehmer im System gefunden, kann er kurze Zeit später das fertig gedruckte Namensschild mitnehmen.
Insgesamt dauert der Check-In damit nicht mal mehr halb so lang wie vorher. Von der größeren Unabhängigkeit der Teilnehmer profitiert auch das Personal, das sich nicht länger Gedanken um vertauschte Badges machen muss. Stattdessen bleibt mehr Zeit, um Fragen zu beantworten.
4. Wearables
Gut, wenn man alle wichtigen Daten immer im Auge behalten kann. Ohne einen Laptop, ein Tablet oder ein Smartphone in unmittelbarer Nähe ist das allerdings kaum möglich. Spätestens bei der Eröffnungsrede der Konferenz könnte das ein wenig problematisch werden, denn es sieht nicht gerade elegant aus, erst das Smartphone aus der Tasche holen zu müssen, wenn man einen Blick auf die aktuellen Teilnehmerzahlen werfen möchte. Wearables sei Dank ist das inzwischen nicht mehr nötig. Kann die Smartwatch mit der Event-Management-Software verknüpft werden, trägt man die wichtigsten Konferenz-Kennzahlen am Handgelenk statt erst zum Dashboard navigieren zu müssen.
Weil Wearables so schnell sicher nicht wieder verschwinden werden, darf man auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Vielleicht checken ja schon in ein paar Jahren alle mit Hilfe ihrer Smartwatch vor Ort ein.
5. Green Events
Erinnern Sie sich noch an den 8. August 2016? Das war das Datum des letzten Earth Overshoot Days, also des Tags, an dem im letzten Jahr die Belastungsgrenze der Erde überstrapaziert wurde. Der jährliche Vorrat an regenerierbaren Ressourcen war 2016 demnach bereits Anfang August verbraucht. Zum Vergleich: Der erste Earth Overshoot Day wurde 1987 rechnerisch bestimmt und fiel damals noch auf den 19. Dezember. Keine schöne Vorstellung und das sehen inzwischen viele Organisatoren ähnlich, weshalb das Stichwort „Nachhaltigkeit“ immer öfter in Fachzeitschriften und auf einschlägigen Blogs der Veranstaltungsbranche zum großen Thema wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei nachhaltigen Events um einen vorübergehenden Trend handelt, ist dank der Menge an Artikeln und Diskussionen glücklicherweise sehr gering. Umweltbewusste Green Meetings zu etablieren ist schließlich etwas, das jeder Veranstalter tun kann. Den Papierverbrauch einzuschränken und Anbieter von Event-Management-Software zu bevorzugen, die ihren Stromverbrauch mit Ökostrom decken, wären da nur zwei Maßnahmen auf dem Weg zu einer grüneren Veranstaltung.
6. Event-Apps
Im Zuge der Green Events dürften auch Event-Apps in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Langfristig könnten diese die Programmhefte bei Konferenzen sogar ganz ersetzen. Einerseits, weil sie in der Lage sind, kurzfristig auf Änderungen zu reagieren, und sich zum anderen durch ihre Erweiterbarkeit auszeichnen. Bezogen auf die Veranstaltung bedeutet das, dass die Organisatoren sofort den Konferenzplan aktualisieren können, sobald sich etwas ändert, und die aktuelle Fassung dann gleich den Besuchern auf deren Smartphones angezeigt wird.
Das Praktische an Event-Apps ist außerdem ihre Vielseitigkeit. So lassen sich damit etwa einzelne Präsentationen bewerten, individuelle Konferenzpläne erstellen oder dank Social Media-Integration alle Nachrichten rund um die Veranstaltung verfolgen.
7. APIs
Im Vergleich zu den restlichen Trends erfährt die API als eher unscheinbare Programmierschnittstelle bei Weitem keine so große Aufmerksamkeit. Wegweisend ist sie trotzdem, sorgt sie doch dafür, dass verschiedene Anwendungen zusammenarbeiten und verringert so den Aufwand bei der Konferenzorganisation. Praktisch ist das dann, wenn beispielsweise Daten aus der Event-Management-Software in das Buchhaltungssystem übernommen werden sollen. Die beiden Anwendungen müssen dann nämlich nicht vom selben Hersteller kommen, um Daten austauschen zu können. Die API ersetzt an dieser Stelle viel Schreibarbeit – Rechnungsdaten müssen nicht noch einmal abgeschrieben, bestehende Logins von Mitgliedern eines Verbands nicht neu angelegt werden. Angesichts der vielen unterschiedlichen Systeme, die neben der eigentlichen Software für das Konferenz-Management zum Einsatz kommen, sind APIs auch in Zukunft nicht zu unterschätzen. Eine riesige Hilfe also, deren Stärke darin liegt, dass der Nutzer sich gar nicht um sie kümmern braucht.