Im ersten Teil unserer SEO-Reihe standen die Keywords im Vordergrund. Sobald diese feststehen und die ersten Optimierungen erfolgt sind, kann es an die weitere Arbeit gehen.
6. Keine neue Website für die neue Konferenz
Findet Ihre Konferenz jährlich oder zumindest öfter als einmal statt? SEO-technisch könnte das Einrichten einer eigenen Website für jede Neuauflage einer Veranstaltung zum Problem werden. Dann konkurrieren mehrere Ihrer Websites um dieselben Keywords. Besser wäre es, alles zu bündeln und auf einer einzigen Konferenz-Website zu sammeln, auf der es vordergründig um die aktuelle Veranstaltung geht, während Berichte und Bilder aus den Vorjahren unter einem eigenen Menüpunkt archiviert werden.
Eine ähnliche Herangehensweise ist bei der URL der Konferenz-Website ratsam. Registrieren Sie nicht für jede weitere Konferenz eine neue Domain. Stattdessen verwenden Sie eine einfache Adresse ohne Hinweis auf das Jahr wie etwa geografietagung.de anstelle von geografietagung-2019.de. Unter den von uns betreuten Konferenzen sind auch viele mit ziemlich langen Namen wie zum Beispiel das SPP 1879 International Symposium on Nucleotide Second Messenger Signaling in Bacteria der Humboldt-Universität zu Berlin. Den vollständigen Namen in die URL zu packen hat da wenig Sinn. Hier reicht die Abkürzung, weshalb die Seite mit allen Informationen zum Symposium unter https://www.spp1879.de/ zu erreichen ist, die mehrere Veranstaltungen unter dem Dach des DFG-Schwerpunktprogramms SPP 1879 zusammenfasst. Bereits vergangene werden in die Kategorie „Past Events“ eingeordnet.
In jedem Fall sollte die URL weniger als 2.000 Zeichen beinhalten. Kürzere Adressen behandelt Google bevorzugt. Ideal ist eine Länge um die 100 Zeichen. Lassen Sie Sonderzeichen, Artikel und Füllwörter weg und beschränken Sie sich auf die wesentlichen Keywords. Das hilft den Nutzern und der Suchmaschine bei der Orientierung, wirkt seriöser und wird mit einem besseren Ranking belohnt.
7. Wenn die Inhalte stimmen, zeigt sich das beim Ranking
Da ist noch etwas, das bei allen Optimierungen rund um die Website der Konferenz nicht in Vergessenheit geraten darf: Inhalte. Letztlich erfüllt die Website ja den Zweck, Informationen für Interessierte und künftige Teilnehmer bereitzustellen. Sind die Inhalte schlecht, bringt die beste SEO-Strategie überhaupt nichts, denn sowohl Suchmaschinen als auch Nutzer erkennen schlechte Texte. Finden Nutzer auf der Website nicht das, wonach sie suchen, werden sie diese sehr bald wieder verlassen. Die Folge sind hohe Absprungraten und eine geringe Verweildauer, weshalb Suchmaschinen die Website als wenig relevant einstufen und lieber weiter hinten in der Trefferliste anzeigen.
Damit das nicht passiert, sollten auf der Konferenz-Website möglichst viele hilfreiche Angaben zu finden sein, von denen die wichtigsten sofort ins Auge fallen und nicht erst nach endlosem Scrollen erreicht werden. Bereiten Sie interessantes Material vor oder nutzen Sie Inhalte vom letzten Mal. Ein Trailer zur Konferenz, Infos zu Programm, Referenten, Veranstaltungsort, Hotels und natürlich zur Online-Anmeldung und Beitragseinreichung dürften Besuchern mit Interesse an der Veranstaltung die grundlegenden Fragen beantworten.
Gliedern Sie Texte grundsätzlich, indem Sie Zwischenüberschriften verwenden. Nutzen Sie die Heading-Tags von der größten Unterüberschrift H1 (sehr wichtig) bis zu H6 (weniger wichtig), um Suchmaschinen dabei zu helfen, Überschriften zu erkennen. Das ist ähnlich wie die Überschriftenformatierung mit Formatvorlagen, die Sie vielleicht aus Textverarbeitungsprogrammen kennen. Kommen in den Teilüberschriften außerdem Keywords vor, wird sich die Suchmaschine beim Ranking ebenfalls erkenntlich zeigen und das entsprechend berücksichtigen.
Vorsicht ist bei doppelten Inhalten („Duplicate Content“) geboten: Ist derselbe Text mehrmals online zu finden, kann das zu schwerwiegenden Abstufungen im Ranking führen. Das passiert beispielsweise, wenn Sie einige Texte aus dem Vorjahr auf die neue Konferenz-Website übernehmen, während die alte weiterhin online bleibt. Suchmaschinen verwirrt das: Welche der Websites soll nun in der Ergebnisliste weiter oben angezeigt werden? Weil in der Vergangenheit viele Seitenbetreiber versucht haben, mit Hilfe von Duplicate Content mehr Klicks zu generieren, greift Google auch hier mittlerweile strenger durch. Das kann unter Umständen dazu führen, dass beide Websites schlechter ranken. Kommt das Problem mit den doppelten Inhalten nur einmal vor, ist das in der Regel weniger problematisch.
Neben Texten sind Bilder die wohl wichtigsten Inhalte einer Konferenz-Website. Zu jedem Bild sollte es deshalb einen Beschreibungstext geben. Die Crawler der Suchmaschine, die Website-Inhalte erfassen und dem Suchmaschinen-Index hinzufügen, sind noch nicht in der Lage, genau zu erkennen, was auf einem Bild zu sehen ist. Der Text muss deshalb aber nicht unter jedem Bild als Erklärung hinzugefügt werden. Es geht hier lediglich um eine Bildbeschreibung als ALT-Attribut (ALT = Alternative zum Bild), von der Suchmaschinen und sehbehinderte Nutzer profitieren. Sind alle Bilder korrekt ausgezeichnet, erhöht das die Relevanz und damit die Sichtbarkeit der Konferenz-Website.
8. HTTPS, Speed und Design beachten
Verschlüsselung ist doppelt gut: Betreiber von Konferenz-Websites, die ein SSL-Zertifikat implementiert haben, werden mit einem besseren Ranking belohnt. In der Adresszeile des Browsers ist die Verschlüsselung etwa am https-Kürzel und dem grünen Schloss zu erkennen. Unbefugte haben es somit schwerer, Daten abzufangen. Bei Konferenz-Websites, über die die Teilnehmeranmeldung läuft, sollte die Übertragung von Personen- oder Bankdaten ohnehin nur verschlüsselt erfolgen.
Google bevorzugt darüber hinaus schnell ladende Websites und bietet gleichzeitig ein kostenloses Tool an, das die Geschwindigkeit bewertet und Optimierungsvorschläge liefert. Laden die Inhalte nicht schnell genug, wird der Browser-Tab geschlossen. Das gilt auch für mobiles Internet. An Orten, an denen nur die EDGE-Verbindung verfügbar ist, deren Datenraten mit denen eines Analog-Modems vergleichbar sind, leiden Nutzer besonders unter mehreren MB großen Fotos. Achten Sie deshalb immer auf die Dateigröße Ihrer Bilder. Platz sparen lässt sich mit Tools wie TinyPNG, die Bilder komprimieren, ohne dass deren Maße verändert werden oder die Qualität darunter leidet.
Auch das Aussehen der Website hat indirekte Auswirkungen auf deren Position in den Suchergebnissen. Ist das Design so schlecht, dass Nutzer sich nicht zurechtfinden, werden sie die Website vermutlich nach kurzer Zeit wieder schließen. Für Google ist das ein eindeutiges Signal dafür, dass die Seite in Bezug auf den eingegebenen Suchbegriff wohl doch keine so guten Informationen liefert, weshalb sie beim nächsten Mal voraussichtlich nicht mehr an einer so prominent platzierten Stelle erscheinen wird.
Ist Ihre Konferenz-Website responsive? Wenn sie sich nicht an unterschiedliche Display-Größen anpassen kann, wird sie ebenfalls schlechter ranken, gerade wenn die Suchenden mit Mobilgeräten unterwegs sind, denn Google mag Websites lieber, die mit allen Geräten kompatibel sind.
9. Nur Geduld!
Veränderungen, die Sie heute an Ihrer Konferenz-Website vorgenommen haben, haben einen Tag später noch keine Auswirkungen auf die Position in den Suchergebnissen. Es dauert immer ein wenig, bis sich die Effekte bemerkbar machen. Ganz neue Websites sind Suchmaschinen erst einmal vollkommen unbekannt und tauchen deshalb nicht gleich in den Suchergebnissen auf. Die Suchmaschine muss erst ihre Crawler losschicken, die sich die Inhalte und die Struktur der Konferenz-Website näher ansehen. Wenn Sie wissen möchten, wie oft die Google-Crawler auf Ihrer Website vorbeischauen, lohnt sich ein Blick in die Search Console. Das kostenlose Tool listet auf, wann ein Crawler zuletzt zu Besuch war und wie viele Seiten er währenddessen durchschnittlich analysiert hat. Neugierig werden die Crawler vor allem bei neuen Inhalten. Gibt es bei Ihnen öfter inhaltliche Updates, wird die Anzahl der Besuche zunehmen.
Die Search Console ist noch aus einem anderen Grund wichtig: Sie erkennen sofort, wenn irgendetwas nicht so läuft, wie es sollte. Manchmal treten Verbindungsprobleme oder Fehler auf, die Crawler bei der Arbeit behindern. Sobald Crawler auf Probleme stoßen, kommen sie seltener oder gar nicht mehr vorbei. Das zeigt sich auch im Ranking, in dem die Website immer weiter in die Bedeutungslosigkeit rutscht und SEO-Maßnahmen nicht mehr greifen. Die Search Console zeigt Ihnen, ob und was falsch läuft und gibt Ihnen damit die Möglichkeit zum Gegensteuern.
Greifen dagegen die Maßnahmen, dürfen Sie sich schon bald über mehr Besucher (und Anmeldungen) auf der Konferenz-Website freuen. Richtig eingesetzt kann SEO für die Sichtbarkeit Ihrer Veranstaltungen nämlich so einiges bewirken.