Ihre Konferenz ist nur für einen ganz bestimmten Personenkreis gedacht und die Teilnehmer stehen schon fest? Dann brauchen Sie die folgenden Tipps nicht beachten. Trifft das nicht zu, ist Suchmaschinenoptimierung oder Search Engine Optimization (SEO) die beste Methode, um alle anzusprechen, die noch nichts davon wissen, dass sie schon bald ein Ticket für den Besuch Ihrer Konferenz kaufen wollen.
Eine Website ist ein gutes Mittel, um Interesse zu wecken, hat aber erst mal einen Haken: Von alleine verirrt sich dort wohl niemand hin. Die Nutzer, die Ihre Konferenz-Website besuchen, tun das entweder, weil sie die Adresse kennen und diese direkt in die Browserzeile eintippen, oder weil sie auf einen Link klicken, der auf Ihre Website verweist. Vielleicht schalten Sie auch Anzeigen bei Google oder Bing, die Ihnen ebenfalls neue Besucher bringen. In den allermeisten Fällen wird es aber die organische Suche sein, die der Mehrzahl der Besucher den Weg zur Website Ihrer Konferenz weist. Und aller Voraussicht nach wird die Suche auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, wenn es um das Entdecken neuer Inhalte geht. Nun ist es allerdings noch nicht als Erfolg zu verbuchen, von einer Suchmaschine gelistet zu werden. Was hier zählt, ist die Position. Die eingangs erwähnte Studie des SEO-Tools Sistrix sowie neuere Untersuchungen konnten feststellen, dass gerade die oberen Ergebnisse oft angeklickt werden. Wie sichern Sie Ihrer Konferenz-Website nun aber eine dieser begehrten Positionen in der Trefferliste?
1. Keywords ausfindig machen
Im ersten Schritt gilt es herauszufinden, wonach potenzielle Besucher Ihrer Konferenz suchen. Schlüsselwörter und -wortgruppen bilden die Grundlage für sämtliche SEO-Maßnahmen.
Bevor Sie sich Hilfe bei einem Tool holen, um die entscheidenden Keywords in Erfahrung zu bringen, hilft zunächst einmal eine ganz simple Methode. Versuchen Sie, sich in die Lage der Suchenden zu versetzen: Welche Begriffe würden Sie in die Suchmaske eintippen? Richten Sie etwa eine Konferenz zum Thema Online-Marketing aus, könnten die Suchanfragen beispielsweise „Online Marketing Konferenzen“, „Online Marketing Konferenz 2018“ oder „Online Marketing Konferenzen Deutschland“ lauten. Sobald Sie auf diese Weise ein paar erste Ideen gesammelt haben, kann die Online-Hilfe zum Einsatz kommen und ein paar weitere Ideen liefern. Nutzen Sie hierfür entweder Tools wie keywordtool.io oder den kostenlosen Keyword-Planer von Google AdWords, den Sie auch verwenden können, wenn Sie gar keine Anzeigen schalten wollen. Das Google-Tool hat außerdem den Vorteil, dass es die Anzahl der durchschnittlichen Suchanfragen pro Monat sowie die Wettbewerbsintensität für jedes Keyword ausgibt.
2. Keywords auf der Konferenz-Website verwenden
Haben Sie die Begriffe identifiziert, für die Ihre Konferenz-Website weit oben ranken soll, beginnt nun ein weiterer wichtiger Teil der SEO-Arbeit.
Die Suchmaschine soll erkennen, dass die Website Ihrer Konferenz genau zum eingegebenen Suchbegriff passt. Das geht natürlich nur, wenn dieser entsprechend häufig auf der Website vorkommt. Organisieren Sie eine Tagung zum Thema Digitalisierung und das Wort taucht nur einmal auf der Website auf, wird die Suchmaschine davon ausgehen, dass Nutzer auf Ihrer Website nicht allzu viel zum Thema finden, weshalb die begehrten Positionen auf Seite eins wohl eher an andere gehen werden.
Kommen die einzelnen Keywords hingegen häufig und in Überschriften vor, ist das für eine Suchmaschine ein ziemlich eindeutiges Signal dafür, dass sich die Website dem Thema ausführlich widmet und alle, die danach suchen, dort auf wertvolle Informationen stoßen werden.
Heißt das also, dass ein Keyword nur oft genug vorkommen muss, um der Seite weit nach vorne zu verhelfen?
3. Lieber kein Keyword-Stuffing
Wer sich vor ein paar Jahren die erste Position in der Trefferliste sichern wollte, musste dafür tatsächlich nur einen SEO-Kniff anwenden: das Keyword so oft wie möglich innerhalb des Textes unterbringen. Fertig.
Leider – oder zum Glück – sind die Suchmaschinen-Algorithmen mittlerweile so intelligent, um die Absicht dahinter zu erkennen. So praktisch das für den Betreiber der Website gewesen sein mag, so störend wirkte es auf viele Nutzer. Gut lesbar ist ein Text, in dem sich ständig ein und dasselbe Wort wiederholt, jedenfalls nicht. Sobald nun also Google entscheidet, dass es hier jemand mit der Verwendung der Keywords übertrieben hat, kann die Website abgestraft werden. In der Folge rankt diese entweder wesentlich schlechter als vorher oder wird ganz aus dem Index entfernt, die SEO-Höchststrafe.
Statt also ständig dasselbe Keyword an jeder erdenklichen Stelle in den Text zu quetschen, behelfen Sie sich besser mit Synonymen. Das ist praktisch, geht nicht zu Lasten der Lesbarkeit und wird von Suchmaschinen belohnt. Diese sind nämlich zunehmend in der Lage, Synonyme als solche zu erkennen und das beim Ranking zu berücksichtigen.
4. …und auch kein automatisiertes Link-Building
Auch außerhalb der eigenen Website gibt es SEO-Faktoren, die sich auf die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen auswirken.
Hauptsächlich geht es da um Links von anderen, die auf die Konferenz-Website verweisen. Die „Denkweise“ der Suchmaschinen bei solchen Backlinks ist nachvollziehbar: Wer viele bekommt, ist wesentlich relevanter als eine Seite, auf die niemand verweist. Entscheidend ist dabei aber immer, von wem der Link stammt. Sind es Websites, die selbst einen guten Ruf haben und seriös auf eine Suchmaschine wirken? Dann wird der Backlink als qualitativ hochwertig eingestuft. Wenn beispielsweise eine Hochschule oder eine Fachgesellschaft einen Link zu Ihrer Konferenz-Website gesetzt haben, ist dieser aus SEO-Sicht sehr viel wert. Das Setzen von Links können Sie zum Teil sogar selbst vornehmen. Helfen Sie Ihrem Backlink-Konto auf die Sprünge, indem Sie die Konferenz in diverse Kongresskalender eintragen. Für medizinische Veranstaltungen wären etwa der Veranstaltungskalender von Springer Medizin, der ZB MED-Kongresskalender oder das Laborjournal gute Anlaufstellen.
Prüfen Sie immer vorab, ob es sich bei den Backlinks um so genannte No Follow-Links handelt. Das bedeutet, dass zwar eine andere Website auf Ihre Konferenz verweist (gut), der Betreiber der Website aber festgelegt hat, dass die Links nicht indexiert werden (nicht gut). Die Suchmaschine „sieht“ die Links also nicht, weshalb diese keinen Einfluss auf das Ranking haben. Zu diesem Zweck gibt es Browser-Erweiterungen, die sämtliche No Follow-Links erkennen und beispielsweise durchgestrichen darstellen. Gegen das Link-Building, also das eigene Aufbauen solcher Backlinks, ist nichts einzuwenden – sofern Sie es damit nicht übertreiben. Links auf Websites ohne jeden thematischen Bezug helfen eher wenig und je mehr es davon gibt, desto eher entsteht der Eindruck, dass es sich um gekaufte Links handelt. Abstand nehmen sollten Sie auch von Angeboten zum Kauf von Backlinks. Suchmaschinen sanktionieren solche Praktiken entsprechend. Zwar ist es möglich, dass Google die drastische Maßnahme rückgängig macht, allerdings muss der Betreiber der Konferenz-Website dafür einiges tun und Backlinks für ungültig erklären, sich also davon distanzieren. Ein wenig Zeit muss man dafür schon mitbringen; die Aufgabe ist nicht zu unterschätzen.
Zu mehr Links verhelfen manchmal auch Partner. Mit wem haben Sie für Ihre Konferenz erfolgreich zusammengearbeitet? Haben Sie gute Erfahrungen mit Dienstleistern für Technik oder Catering gemacht? Vielleicht freuen sich diese über ein Lob von Ihnen, das sie auf ihrer Website platzieren könnten. Das hilft beiden Seiten: Der Anbieter erhält eine positive Rückmeldung, die künftige Kunden überzeugt, und Sie im Gegenzug einen Link, der die Sichtbarkeit Ihrer Website verbessert. Oder einer Ihrer Speaker betreibt einen Blog und schreibt dort etwas über die bevorstehende Konferenz.
Nicht schaden kann es außerdem, wenn Sie in sozialen Netzwerken aktiv sind und von dort auf Ihre Website verlinken oder andere das tun. Direkte Auswirkungen auf die Position der Konferenz-Website in den Suchergebnissen haben Kennzahlen wie Facebook-Likes zwar höchstwahrscheinlich nicht, dennoch sorgen die Kanäle natürlich dafür, dass andere auf diesem Weg auf Ihre Konferenz aufmerksam werden.
5. Auf gute Beschreibungen achten
Ein gutes Ranking alleine ist noch nicht alles. Am Ende zählt ja, dass die Nutzer auf das Suchergebnis klicken. Sind Titel und Beschreibung nicht ansprechend, wird das nicht passieren. Beides birgt aber großes Potenzial für SEO: Legen Sie keinen Titel und keinen Beschreibungstext fest, übernimmt die Suchmaschine einfach das, was sie finden kann und das ist oft nicht vorteilhaft. Wichtig ist, dass jede Unterseite der Konferenz-Website einen Titel hat, den Sie entweder als Title-Tag in den Quellcode der Seite einfügen oder in die entsprechende Titelzeile Ihres Content Management Systems. Anderenfalls tauchen später in den Suchergebnissen Überschriften wie etwa „Seite 2“ auf und das animiert nicht unbedingt zum Klicken. Auf aussagekräftig formulierte Titel, die zusätzlich noch Keywords enthalten, klicken Nutzer dagegen besonders gerne.
Ganz ähnlich funktioniert das mit der Beschreibung, der Meta-Description. Das ist der Text, der in den Suchergebnissen unter dem Titel angezeigt wird. Suchmaschinen übernehmen meist einfach den erstbesten Text, den sie auf der Seite finden, was häufig dazu führt, dass die Beschreibung mitten im Satz abbricht, wenn die maximale Länge von 155 Zeichen erreicht ist. Die Beschreibung selbst hat keinen Einfluss auf die Position in der Ergebnisliste, allerdings sollte der Text zum Klicken animieren. Für die Description bietet sich daher eine kurze Zusammenfassung des gesamten Texts an, die einige der wesentlichen Fragen beantwortet: Worum geht es auf der Konferenz? Wer organisiert die Veranstaltung? Wann und wo findet sie statt?
Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Faktoren, die sich auf die Position Ihrer Konferenz-Website in den Suchergebnissen auswirken. Im zweiten Teil zeigen wir Ihnen, wie Sie Inhalte suchmaschinenfreundlich strukturieren und was etwa die Ladegeschwindigkeit und das Design der Website damit zu tun haben.