Sicherlich kann dieses Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachten werden und es finden sich wahrscheinlich immer Argumente für und gegen die Kreditkartenzahlung bei Konferenzen. Doch um die grundlegende Frage zu beantworten „Bieten wir unseren Teilnehmern die Kreditkarte als Zahlungsmöglichkeit an?“, ist es natürlich interessant zu wissen, was dies mit sich bringt. Nehmen wir an, Sie planen die Konferenz mit einer Konferenz-Software. Dann benötigen Sie für die Zahlung via Kreditkarte einen zusätzlichen Vertrag mit einem Acquirer und einem Clearer.
Kurz zur Erklärung
- Der Acquirer überprüft die Kreditkartendaten Ihrer Teilnehmer auf Richtigkeit.
- Der Clearer ist für die technische Abwicklung des Zahlungsvorgangs zuständig.
Diese Verträge verursachen für Sie erst einmal zusätzliche Kosten (konkrete Zahlen folgen weiter unten), die sich später allerdings bei der Betreuung der Konferenz wieder rentieren. Denn: Ob überhaupt Überweisungen der Teilnehmer eingehen, das müssen Sie regelmäßig auf Ihrem Kontoauszug überprüfen und in die Konferenz-Software eintragen. Buchungen mit Kreditkarte hingegen, werden automatisch im System erfasst.
Doch neben dem Kosten- und Aufwandsaspekt ist nicht zu vergessen, dass es für manche internationale Teilnehmer bequemer ist, den Konferenzbetrag per Kreditkarte zu begleichen, da die Kreditkarte in einigen Ländern als Standard-Zahlungsmittel gilt.
Um Ihnen eine etwaige Richtlinie zu geben, ab wann sich allgemein betrachtet der Einsatz der Kreditkartenzahlung zu lohnen scheint, haben wir uns 31 Konferenzen diesbezüglich angesehen.
Der Einsatz der Kreditkarte hängt von der Konferenzgröße ab
14 Konferenzveranstalter nutzten dabei keine Kreditkartenzahlung, bei 17 Konferenzen konnte diese Zahlungsart gewählt werden. Ein ausschlaggebender Punkt ist hier die durchschnittliche Teilnehmerzahl: Veranstalter mit hohen Teilnehmerzahlen bieten häufiger die Kreditkartenzahlung an als Veranstalter mit geringen Teilnehmerzahlen.
In unserer Studie lag die durchschnittliche Anzahl der Teilnehmer von Konferenzen ohne Kreditkarte bei 120. Dagegen verzeichneten Konferenzen mit Kreditkarte durchschnittlich 287 Besucher.
Diese Ausprägung wird zum einen an der eher internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer von größeren Konferenzen liegen. Zum anderen werden sicherlich die Kosten und der Bearbeitungsaufwand bei größeren Konferenzen eine Rolle spielen.
Weitere Aspekte der Kreditkartenzahlung
Wir sehen weitere Vorteile bei der Zahlung per Kreditkarte:
- Sie warten nicht auf Ihren Konferenzbetrag.
- Sie müssen den Konferenzbetrag bei Nichtzahlung nicht anmahnen.
- Sie erhalten bei der Zahlung wenige Tage vor der Konferenz noch rechtzeitig Ihr Geld und können eine längere Anmeldezeit ermöglichen.
Ihre Nachteile bei der Zahlung mit Kreditkarte
- Sie müssen hohe Kosten beim Acquirer und Clearer bezahlen: Das sind etwa 500 € für die Grundgebühr sowie ca. 3 % der Transaktionshöhe.
- Bei der Stornierung der Kreditkartenzahlung müssen Sie mit hohen Gebühren, auch Chargeback-Gebühren genannt, von 20 bis 60 € rechnen. Ein Grund für die Stornierung der Kreditkartenzahlung kann beipielsweise der Kreditkartenmissbrauch sein. Generell kommt ein Chargeback aber sehr selten vor – erfahrungsgemäß bei 1 von 5000 Teilnehmern.
Auf eine Zahlung mit Kreditkarten sollten Sie also besser verzichten, wenn Sie einen geringen Konferenzbetrag verlangen und außerdem mit wenigen Teilnehmern rechnen – in der Regeln kann sich die Kreditkartenzahlung ab etwa 100 Teilnehmern rentieren. Hingegen ist die Kreditkartenzahlung bei großen, internationalen Konferenz mit Konferenzbeiträgen, die eine eventuelle Stornierung der Kreditkartenzahlung verschmerzen lassen, eine große Hilfe. Stornogebühren können Sie übrigens auch in der Konferenz-Software Converia einstellen und automatisch abrechnen. Mehr Informationen zum Stornieren von Buchungen erfahren Sie im Artikel „Sicherheit Stornogebühr“
Was sind Ihre Entscheidungskriterien für die Wahl der Zahlungsarten?